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Europäische Mobilitätswoche in Wentorf vom 16. bis 22. September 2021

Die Teilnahme an der Europäische Mobilitätswoche ist Bestandteil der Maßnahme „Klimafreundliche Alternativen zum MIV fördern – Informieren, motivieren und kooperieren“ (M-Mo 2) aus dem Integrierten Klimaschutzkonzept der Gemeinde Wentorf.

Klimaschutz Wentorf
Klimaschutz Wentorf

Die EMW 2021 stand in Wentorf unter dem folgenden Leitbild:

„Ein nachhaltiges und lebenswertes Wentorf muss den Menschen mehr Raum geben in dem sie sich gefahrlos bewegen können. Unser Mobilitätsverhalten wird sich verändern. Koexistenz braucht Zugeständnisse und allseitige Rücksichtnahme denn der Verkehrsraum ist nicht vermehrbar.“

Mehr zu den Hintergünden dieses Leitbildes, an dem sich die im Folgenden vorgestellten Aktionen orientierten, finden Sie unter Die Hauptstraße im Fokus: Öffentlichkeitsbeteiligung und Auswertung.


Die Kampagne §1

Die Gemeinde Wentorf nimmt in diesem Jahr erstmals an der Europäischen Mobilitätswoche teil. Im Zentrum der diesjährigen Aktivitäten steht die Hauptstraße, wo sich VerkehrsteilnehmerInnen regelmäßig „Verdrängungskämpfe“ liefern- lesen Sie hierzu auch die Öffentlichkeitsbeteiligung und Auswertung.

Die Kampagne §1 erinnert an die Grundregeln, die im ersten Paragraphen der Straßenverkehrsordnung (STVO) festgelegt sind. Die Informations- und Sensibilisierungskampagne startet im Sommer

    • mit Plakaten an der Hauptstraße und in den Schaufenstern der Wentorfer Einzelhandelsgeschäfte,
    • mit Flyern, die wir über Zeitungen und im Einzelhandel verteilen
    • mit Postkarten für das Quiz

Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule und des Gymnasiums tragen mit Bildern, die sie im Kunstunterricht malen, zur Visualisierung des Themas bei. An dieser Stelle herzlichen Dank an die Lehrerinnen und Lehrer, die diese Arbeit ermöglicht haben.

§1 STVO – Grundregeln

(1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.
(2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

stvo_1
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stvo_2
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Abb.1: Poster gestaltet von der Gemeinschaftsschule (links) und dem Gymnasium (rechts) mit Fragen zum § 1 der StVO.

Das Quiz

Kennen Sie den §1 der Straßenverkehrsordnung? Machen Sie mit beim Quiz und gewinnen Sie einen Preis der Fairtrade-Gemeinde Wentorf. Die Teilnahme ist einfach:

Senden Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen und Ihrer Anschrift sowie den vier richtigen Antworten an klimaschutz@wentorf.de oder beantworten Sie die Fragen auf der Quiz-Postkarte, die ab dem Sommer im Wentorfer Einzelhandel ausliegen wird. Diese Postkarte können Sie einfach in den Rathausbriefkasten einwerfen.

Unter allen EinsenderInnen der richtigen Lösung werden die drei GewinnerInnen am 18. September beim Markt der Möglichkeiten per Losentscheid bestimmt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Die Quizfragen:

    1. Aus wie vielen Absätzen besteht der §1 der Straßenverkehrs-Ordnung?
    2. Für wen gilt die Straßenverkehrs-Ordnung?
    3. Was erfordert die Teilnahme am Straßenverkehr?
    4. Wann darf ich als VerkehrsteilnehmerIn unvorsichtig sein?

Wentorf kommt weiter
Wentorf kommt weiter

Abb. 2: Deckblatt des Flyers mit Quiz-Teilnahmekarte. Verteilt an 6.500 Haushalte in Der Reinbeker-Ausgabe vom 30.8.2021. Eine ausführliche Ankündigung der Mobilitätswoche finden Sie auf Seite 18 im Reinbeker vom 13.9.2021.

Der Markt der Möglichkeiten

Am 18. September ist der Platz vor dem Rathaus voller Leben: Erleben Sie, wie nachhaltige Mobilität schon heute möglich ist. Erfahren Sie, was Sie – vielleicht – aufgeben oder verändern werden … und staunen Sie darüber, was Sie dafür bekommen. Wir versichern Ihnen schon heute: Es wird ein guter Tausch!

Initiativen und Vereine werden sich und ihre Angebote präsentieren. Vieles werden Sie ausprobieren können. Nachhaltige Mobilität hat nämlich auch mit Spaß zu tun.

Aussteller sind: YELPLY – die mobile Fahrradwerkstatt, ewerk Sachsenwald, ADAC, emotion, ADFC Wentorf/Börnsen, Wentorf gestalten!, Klimaschutzinitiative Sachsenwald, Bergedorf im Wandel und African e-Bike von Eurist.

Markt der Moeglichkeiten1
Markt der Moeglichkeiten1
Markt der Moeglichkeiten2
Markt der Moeglichkeiten2

Abb. 3: Eindrücke vom Markt der Möglichkeiten (Wolfgang Lupke für Wentorf im Blick)

Einen Bericht zum Aktionstag finden Sie im Reinbeker in der Ausgabe vom 27.9. auf Seite 10.

Die Aktion „autofreier Samstag“

Wie wäre es, wenn auch Sie am 18. September einmal ausprobieren, den ganzen Tag ohne Auto auszukommen? Erledigen Sie die Wege, die Sie an diesem Tag gehen wollen oder müssen doch einmal zu Fuß, mit dem Rad oder dem ÖPNV zurück.

Autofreier Samstag
Autofreier Samstag

Abb. 4: Sperrung der Hauptstraße zum Autofreien Samstag am 18.9.

Vielleicht dauert das ein bisschen länger als gewohnt – Zeit, die Sie einmal anders nutzen können: Schauen Sie sich um …

    • … zeigt sich der Herbst schon in der Natur?
    • … wer ist außer Ihnen gerade unterwegs?
    • … was hat sich in Ihrer Nachbarschaft in den letzten Wochen verändert?
    • … über welches Thema kann man beim Gehen oder Busfahren wunderbar nachdenken?

Machen Sie mit, sprechen Sie mit Ihren Nachbarn und Bekannten darüber und setzen Sie ein Zeichen für nachhaltige Mobilität, ein lebenswertes Zentrum und Klimaschutz in Wentorf.

Die Hauptstraße im Fokus: Öffentlichkeitsbeteiligung und Auswertung

Mit der Teilnahme an der EMW 2021 wurde die Gründung einer Arbeitsgruppe aus Politik, Verwaltung, Kinder- und Jugendbeirat, Seniorenbeirat und VertreterInnen der Wirtschaftsinitiative beschlossen. Beim ersten Treffen der AG im November 2020 wurde der Fokus auf die Wentorfer Hauptstraße gelegt. Aus den Rückmeldungen der Öffentlichkeitsbeteiligung wurde für die EMW 2021 ein Leitbild entwickelt:

„Ein nachhaltiges und lebenswertes Wentorf muss den Menschen mehr Raum geben in dem sie sich gefahrlos bewegen können. Unser Mobilitätsverhalten wird sich verändern. Koexistenz braucht Zugeständnisse und allseitige Rücksichtnahme denn der Verkehrsraum ist nicht vermehrbar.“

Im Sommer 2021 wurde die Arbeitsgruppe um engagierte Ehrenamtliche vom ADFC Wentorf/Börnsen, Wentorf gestalten! und der Klimaschutzinitiative Sachsenwald erweitert. Auch der Kontakt zu den Schulen konnte etabliert werden.

Im Dezember 2020 folgte der Aufruf zu einer Öffentlichkeitsbeteiligung auf der Rathaus-Seite und über die Presse. Die WentorferInnen wurden aufgefordert ihre Eindrücke zur Verkehrssituation aus der Hauptstraße zu schildern, sowie Ideen und Vorschläge einzureichen.

Verkehrsituation Hauptstraße
Verkehrsituation Hauptstraße
Abb. 5: Aufruf zur Öffentlichkeitsbeteiligung (12/2020) und Luftbild der Wentorfer Hauptstraße.

Von den 23 eingegangenen E-Mails und Anrufen erwähnten 10 Konflikte zwischen den Verkehrsteilnehmern mit Fahrrädern- entweder als betroffene Radfahrer auf der Fahrbahn oder als Fußgänger die Radfahrer auf den Fußwegen beklagen.

Rückmeldungen nach Schwerpunkten
Rückmeldungen nach Schwerpunkten

Des Weiteren wünschen sich die BürgerInnen weniger Durchgangsverkehr auf der Hauptstraße und die Kontrolle und Durchsetzung der bestehenden Verkehrsregeln in der Tempo 30-Zone. 4 Rückmeldungen fordern das Autofahrer nicht benachteiligt werden sollen.

Mobilitätswoche
Mobilitätswoche

Folgende konkrete Vorschläge für zeitlich begrenzte Maßnahmen während der Mobilitätswoche 2021 wurden durch die BürgerInnen gemacht (Nennung nach abfallender Häufigkeit):

    • Fahrradstreifen-Markierung auf der Straße/ Fahrrad-Schutzstreifen (siehe Reinbeker Weg)
    • Shared Space
    • Sperrung Höhe Rathaus (Befahrbarkeit von beiden Seiten bis dahin)
    • Einbahnstraße, Fahrradstraße, Fußgängerzone
    • Verkehrsberuhigende Maßnahmen: Verschmälerung durch „Verschwenkungen“, Blumenkübel, Markierungen, „Berliner Kissen“ (siehe Berliner Landstraße) o.ä.

Verkehrsrechtliche Vorgaben auf der Wentorfer Hauptstraße

Die Hauptstraße ist Tempo 30-Zone. In einer 30er Zone gelten folgende Vorschriften:

    • alle Verkehrsteilnehmer halten sich an die Geschwindigkeitsvorgabe von 30 km/h und das geltende Rechts-vor-Links Gebot;
    • Radfahrer älter als 10 Jahre fahren auf der Straße, Radfahrer jünger als 10 Jahre nutzen rücksichtsvoll den Gehweg;
    • bei parkenden Autos fahren Radfahrer im Abstand von 1m zu den Türen auf der Fahrbahn;
    • Autos halten Abstand bzw. überholen nicht, wenn der Überholabstand von 1,5m zum Fahrrad aufgrund entgegenkommender Verkehrsteilnehmer nicht eingehalten werden kann.

In Bezug zu den eingereichten Vorschlägen ergeben sich folgende Einschränkungen. In Tempo-30-Zonen dürfen keine benutzungspflichtigen Radwege ausgewiesen werden. Sie dürfen nur Straßen ohne Fahrstreifenbegrenzungen und Leitlinien umfassen, weshalb auch die Anlage von (Fahrrad-)Schutzstreifen unzulässig ist. Ein Shared Space dagegen ist keine verkehrsrechtliche Anordnung, sondern ein Planungsansatz und aufgrund der Voraussetzungen verkehrsrechtlich nicht umsetzbar.

Somit sind die Möglichkeiten der Umgestaltung einer Tempo 30-Zone sehr begrenzt- insbesondere im Rahmen einer einwöchigen Aktion. Aus diesem Grund wurde das Miteinander AUF der Hauptstraße in den Fokus der EMW 2021 gerückt.

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