Die Gemeinde Wentorf bei Hamburg hat sich dazu entschieden, ihre langfristigen Ziele und Grundsätze in einem Leitbild abzubilden. Die Leitbildentwicklung verfolgte das Ziel, das Wünschenswerte mit dem realistisch Machbaren zusammenzuführen. Das Leitbild ist ein gemeinsamer Wegweiser für Politik, Verwaltung, Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger in der Gemeinde Wentorf bei Hamburg.
Das Projekt der Entwicklung eines Leitbildes erfolgte unter Einbezug einer externen Moderation der Firma OptiSo aus Braunschweig. Federführendes Entscheidungsgremium im Rahmen des Projektes war der Hauptausschuss der Gemeinde.
Vor dem Hintergrund der Zielsetzung war eine breite gesellschaftliche Beteiligung genauso wichtig, wie eine moderierte Erarbeitung der Ziele und Grundsätze in der Arbeitsgruppe des Hauptausschusses.
Bei der Leitbildentwicklung ging es um die Beantwortung der folgenden Fragen:
Frage 1: Wofür steht Wentorf heute ? (was sind seine Stärken, was sind seine Schwächen ?)
Frage 2: Wofür soll Wentorf künftig stehen (was sind seine Zukunftsziele) ?
Zur Beantwortung der Ziele wurden eine Befragung an Einwohner und Gäste (online und Papierfragebogen mit 788 Teilnehmenden), eine Befragung in den Schulen sowie insgesamt sechs Workshops zu unterschiedlichen Themen (zu den Maßnahmen siehe untenstehende Tabelle als Anlage) durchgeführt.
Das Projekt begann im Mai 2021 und endete mit einem Beschluss der Ziele und Grundsätze in Gemeindevertretung im Dezember 2021.
Die Ziele haben den Anspruch, in das tägliche Handeln von Politik und Verwaltung überführt werden zu können, um wirksam zu sein. Insofern waren Grundsätze zu entwickeln, um dies sicherzustellen. Die Grundsätze stellen dabei Verhaltens- und Verfahrensrichtlinien sowie Vorgaben zur Erreichung der künftigen Zustände dar.
Es wurden diesbezüglich die nachfolgenden Grundsätze erarbeitet:
Aufbauend auf den Erkenntnissen im Projekt wurden insgesamt neun strategische Ziele erarbeitet.
Das ökonomische Gesetz zwischen Angebot und Nachfrage sorgt in Wentorf dafür, dass Wohnraum aufgrund seiner Knappheit preislich steigenden Tendenzen unterliegt.
Ziel der Gemeinde ist es, Kauf und Miete von Wohnraum im Rahmen der kommunalpolitischen Möglichkeiten für möglichst viele Bürger zu ermöglichen.
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Um den negativen Umweltfolgen der Flächenversiegelung entgegenzuwirken, soll der Grad der Versiegelung der Flächen minimiert werden.
Die Gemeinde beabsichtigt, mit ihren kommunalpolitischen Instrumenten den Versiegelungsgrad von Flächen zu
minimieren.
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Bei diesem Ziel geht es primär darum, die Ortsmitte zu gestalten sowie das Zusammenwachsen des Casinoparks und der Hauptstraße zu forcieren.
Ein weiterer Bestandteil dieses Ziels ist es, einen attraktiven und akzeptierten Ort für Jugendliche mit in die Entwicklungsüberlegungen dieses Zieles einzubeziehen.
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Das Klima zu schützen ist eines der wichtigsten Ziele der internationalen Politik. Auch die Gemeinde Wentorf möchte ihren Beitrag dazu leisten und bei sämtlichen politischen Entscheidungen möglichst klimaneutral sein.
Die Messung der Klimaneutralität des gesamten Handelns in Wentorf ist dabei jedoch genauso eine Herausforderung, wie die realistische Festlegung eines zeitlichen Horizontes.
Vor diesem Hintergrund steht die Beurteilung einzelner Maßnahmen im Hinblick auf ihre Klimaauswirkungen aufgrund ihrer größeren Messbarkeit klar im Fokus. Darüber hinaus legt dieses Ziel jedoch klar die Richtung fest, in welche sich die Gemeinde bewegen möchte: Richtung perspektivischer möglichst umfassender Klimaneutralität.
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Naturnähe, heimischer sowie familiärer Charakter sind genauso positive Potenziale von Wentorf, wie eine Hybridstellung zwischen Dorf und Stadt mit den Vorzügen beider Welten.
Die bestehenden Naherholungsgebiete vor Ort sollen dabei mit allen gemeindlichen Einflussmöglichkeiten erhalten
und fortentwickelt werden.
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Im gesamten Projekt wurde zielgruppenübergreifend die gute Schulqualität in Bezug auf die Schulinfrastruktur in Wentorf hervorgehoben.
Die Gemeinde hat hier in den letzten Jahren im Rahmen ihrer Schulträgeraufgaben investiert und Standorte entwickelt.
Mit diesem strategischen Ziel wird ein Akzent in die Richtung gesetzt, dass dieser Kurs weiter fortgeführt wird.
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Bei diesem Ziel stehen Lenkung und Beruhigung in einem direkten Zusammenhang. So soll durch ein gezieltes Lenken die Durchsetzung einer Beruhigung erreicht werden. Da bereits zahlreiche geschwindigkeitsreduzierte Bereiche eingeführt worden sind, soll das Wort »Lenken« vor allem die Durchsetzung der Beruhigungen akzentuieren.
Das aktive Betreiben einer Verkehrsplanung steht hier im Vordergrund.
Als ein wichtiger Eckpunkt soll diesbezüglich der Durchgangsverkehr reduziert werden. Im Fokus steht dabei insbesondere der zentrumsnahe Durchgangsverkehr.
Ein weiterer Bestandteil dieses Ziels ist die Schaffung von Platz für Fußgänger und Radfahrer.
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Wentorf ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark gewachsen. Wachstum war und ist ein ständiger Begleiter allen gemeindlichen Handelns.
Der Bedeutungsgehalt dieses Zieles ist, dass gesundes Wachstum gestaltet werden muss und seine Grenzen hat. Die parteipolitische Vielfalt der Beurteilung, was gesund ist und wo Grenzen sind, kann und soll durch dieses Ziel nicht vorweggenommen oder allgemeingültig vorgegeben werden.
Vielmehr geht es darum, anstehende politische Diskussionen vor dem Hintergrund des Wachstums (insbesondere im Hinblick auf Einwohnerinnen und Einwohner, Flächen oder Immobilien) unter Abwägung von Kosten und Nutzen maßvoll vorzunehmen. Dazu gehört es auch, die Grenzen des Wachstums zu berücksichtigen.
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Ein ausgeprägtes Ehrenamt und ein heimisches sowie familiäres Klima als weiche Standortfaktoren begünstigen
sich wechselseitig und stehen für Wentorf.
Dieses Ziel unterstreicht, dass die Gemeinschaft und der Zusammenhalt bei gemeindlichen Entscheidungen eine
besondere Rolle spielen müssen, um diesen Standortfaktor zu stärken.
Gerade die weichen personenbezogenen Standortfaktoren spielen für den Wohn- und Arbeitsstandort Wentorf eine
besondere Rolle im Rahmen der nachhaltig positiven Standortentwicklung.
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